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Erhalt des Industriestammgleises in Bocholt

Umfangreiche Rodungs- und Reinigungsarbeiten am Industriegleis Bocholt im März 2023

Rodungsarbeiten am Industriegleis (ISG) Bocholt.
Foto mit freundlicher Unterstützung des ESB BOH und VEFS e.V.

Die Westmünsterlanbahn GmbH plant im Rahmen ihrer Geschäftsziele auch die Intensivierung des Güterverkehrs auf der Schiene. Dazu wurden bereits gespräche mit der in Bocholt ansässigen Industrie geführt.

Seit vielen Jahren kümmert sich bereits der Bocholter Verein zur Erhaltung des Schienenverkehrs e.V. (VEFS) unter Leitung des 1. Vorsitzenden und WMB-Mitgesellschafters, Herr Antonius Mayland, um die Sauberkeit und den Grünschnitt am Gleis.

Am Donnerstag, 30.03.2023 setzte der VEFS e.V. ein lang geplantes Vorhaben in die Tat um. Umfangreiche technische Unterstützung erhielten die Mitglieder des VEFS e.V. durch den Entsorgungs- und Servicebetrieb Bocholt (ESB). Der ESB stellte neben einem Baggergerät auch den Abtransport von Grünabfällen zur Verfügung.

Im Einzelnen wurde am Bahnübergang Schlavenhorst Ost auf einer Länge von ca. 200 Metern etwa 80 Akazienstümpfe entlang des Industriegleises, die von Jahr zu Jahr weiter in das Gleisbett einwuchsen, von Grund auf entfernt.

Rodungsarbeiten am Industriegleis Bocholt mit schwerem Gerät / Foto mit freundlicher Unterstützung des ESB BOH und VEFS e.V.

Der ESB rodete mit einem Baggergerät die Stümpfe, die anschließend mit Traktor und Anhänger entfernt wurden. Insgesamt 5 Fahrten waren bei diesen Arbeiten notwendig um den gesamten Grünabfall zu entfernen.

Nach Abschluss der Arbeiten reinigten die Mitglieder des VEFS e.V. den angrenzenden Parkplatz des Unternehmens Hübers, das die Nutzung der Fläche dankenswerterweise für die Arbeiten gestattete.

 Die durchgeführten Arbeiten am Industriegleis BOH erspart dem VEFS e.V. den jährlichen Rückschnitt entlang der Strecke, für den in der Vergangenheit stets ein ganzer Arbeitstag geplant werden musste.

Hintergrundinfos zum Industriegleis Bocholt (ISG)

Das sog. Bocholter „Industrie-Stammgleis“ ist das verbliebene Teilstück der ehemaligen Strecke 2265 von Empel-Rees über Bocholt – Borken nach Coesfeld-Münster. Nach der Einstellung des Personenverkehrs blieb beim Rückbau der Trasse von Empel-Rees bis Bocholt-Mussum das Stück vom Bocholter Bahnhof bis zum Klärwerk Bocholt erhalten. Es liegt strategisch günstig direkt neben und im Industriepark Bocholt und eignet sich hervorragend für die Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene.

Die Planung des Industriegebiets Bocholt wurde seinerzeit mit dem Wunsch vieler Industriebetriebe betrieben, für Unternehmen die Möglichkeit zu schaffen, über einen gewerblichen Gleisanschluss Güter zu transportieren. Dazu erfolgte auch der Aufbau einer Schienen-Infrastruktur innerhalb des gesamten Areals, sodass zahlreiche Firmen direkt angebunden werden können. Bedauerlicherweise erhielt die Logistik-Branche sehr viel mehr Zuspruch für den Transport von Gütern per LKW.
Doch die Vorzeichen ändern sich aus Sicht vieler Unternehmen. Heute spielt auch die Schiene wieder eine zunehmend wichtigere Bedeutung. Sie bietet – neben dem LKW – Möglichkeiten, Waren in größeren Mengen von Bocholt und nach Bocholt zu transportieren. Der zunehmende Arbeitskräftemangel und das Fehlen von LKW-Fahrern in der Logistik-Branche verschärfen die Situation zu Gunsten des Gütertransports auf der Schiene.

Das Industriegleis in BOH – Ein Teil der ehemaligen Strecke Empel-BOH-BOR-COE-Münster (Strecke 2265). Quelle: www.pixabay.com

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