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Presse

PRESSEMITTEILUNG   – Bocholt, 18.03.2022 –

Mobile Zukunft für Alle

Eisenbahn-Pioniere gründen WestMünsterlandBahn GmbH

Ehem. Bahnübergang Rhede, Hardtstraße
Die WMB-Gesellschafter (von links) Michael Nyenhuis, Hermann Altenbeck, Carlos Gonçalves, Frank Büning,
Dr. Andreas Klöcker M.A., Antonius Mayland, Christof Giesers

Eisenbahn-Pioniere gründen WestMünsterlandBahn GmbH

Die Bahn soll das westliche Münsterland wieder mit der gesamten Region vernetzen. Zu diesem Zweck gründeten sieben Initiatoren die Westmünsterlandbahn GmbH (WMB GmbH). Ziel der WMB GmbH als Eisenbahninfrastruktur-Unternehmen (EIU) ist die Schaffung und der Unterhalt von Infrastruktur für Verkehrsleistungen im Personen- und Güterverkehr auf der Schiene. Konkret verfolgt die WMB GmbH das Ziel, die alte Trasse von Bocholt über Rhede und Borken bis Coesfeld für den Bahnverkehr zu reaktivieren. Sie soll interessierten Eisenbahn-Verkehrsunternehmen (EVU) kostenpflichtig bereitgestellt werden, um die Nachfrage nach ÖPNV-Angeboten oder Gütertransportleistungen seitens der Wirtschaft zu erfüllen.  Zum Gesellschafterkreis gehören Michael Nyenhuis, Christof Giesers, Hermann Altenbeck, Carlos Goncalves, Frank Büning, Antonius Mayland und Dr. Andreas Klöcker M.A. Zu Geschäftsführern wurden Michael Nyenhuis und Christof Giesers bestellt. Eisenbahnbetriebsleiter ist Lukas Hagemann aus Telgte. Bocholt und die Region sollen auf diesem Wege wieder eine attraktive Anbindung an den Verkehrsknoten und das Oberzentrum Münster erhalten und im Nahverkehr die Straße entlasten. Die Gesellschafter sehen mit der Wiederinbetriebnahme dieser Verbindung große Chancen, dass das westliche Münsterland, insbesondere die Städte Bocholt und Rhede, am massiven Ausbau der Eisenbahninfrastruktur im mittleren und östlichen Münsterland partizipiert und weiter an Attraktivität gewinnt. Hier hat die Region einen erheblichen Nachholbedarf.


Verbesserte Mobilität
„Eine Verlängerung der Verbindung Düsseldorf – Bocholt über Borken, Coesfeld nach Münster bringt Vorteile für alle Bevölkerungsschichten“, so Geschäftsführer Michael Nyenhuis. Bisher sind Reisende Richtung Münster ausschließlich auf den Sprinterbus oder den PKW angewiesen. „Ein Sprinterbus bietet kaum Möglichkeiten, Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen oder Familien mit Kinderwagen in ausreichendem Umfang zu befördern. Die Bahn verfügt wie kein anderes Verkehrsmittel über Möglichkeiten begleitend Fahrräder zu transportieren.  Zudem besitzt der Sprinterbus keine bordeigene Toilette und ist vom Verkehrsaufkommen auf der Straße abhängig. Verspätungen sind keine Ausnahme. Häufig können Reisende aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht mitgenommen werden. Potentiell kann eine Schienenpersonen-Nahverkehrs-Verbindung darüber hinaus auch die Reisezeit senken“, so Nyenhuis weiter. Auch die am Standort Bocholt ansässigen 2.000 Studenten der Fachhochschule Bocholt sollen Gelegenheit erhalten mit dem Semester-Ticket das Angebot auf der Schiene wahrzunehmen. Es profitierenauch die Beschäftigten im angrenzenden Technologiepark und Gewerbegebiet. Oder auch Geschäftsreisende, die die Reisezeit produktiv nutzen können. 

Standortfaktor Schiene

Eine neue Bahnverbindung bietet nicht nur mehr Komfort für Privatreisende, sondern auch große Vorteile für die Wirtschaft. „Eine weitere Zielsetzung der WMB GmbH ist die aktive Nutzung der Schiene für den Gütertransport. So soll auch das Industriestammgleis Bocholt in das künftige Netz integriert werden. Erste Interessenten gibt es bereits“, so Geschäftsführer Christof Giesers. Die Verlagerung von Gütern auf die Schiene trägt nach Ansicht der WMB GmbH nicht nur zu einer deutlichen Entlastung des Straßenverkehrs bei, sondern wird mittel- und langfristig ebenso den Wirtschaftsstandort Bocholt und andere Kommunen entlang der Strecke nachhaltig stärken und aufwerten.


Nachhaltige Verkehrswende
Der Gesellschafterkreis betrachtet sein Geschäftsmodell zugleich auch als einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zu einer dringend notwendigen Verkehrswende. Ein hohes Verkehrsaufkommen durch PKW- und LKW-Richtung Münster ist die Regel, trotz der bald durchgängig befahrbaren B67. Die Belastungen auf der Straße werden weiter steigen. “Erst der schienengebundene ÖPNV und Gütertransport mit umweltfreundlichen, modernen und elektrisch betriebenen E-Triebzügen wirken sich positiv auf das Erreichen von Klimazielen aus und sind daher für Bocholt als Klimakommune zwingend erforderlich”, meint Geschäftsführer Christof Giesers.


Gegen Radschnellweg
Die WMB GmbH spricht sich zur Erreichung ihrer Geschäftsziele daher auch gegen den von Bocholt und Rhede auf der vorhandenen Bahntrasse geplanten Radschnellweg (RS2) aus. “Die Strecke ist für ein zusätzliches und notwendiges ÖPNV-Angebot für das gesamte westliche Münsterland zu wichtig, um sie für einen Radweg zu opfern. “ Der Bau des RS2 bedeutet, dass mehr als 40.000 m2 Fläche versiegelt werden.” befürchtet Gesellschafter Dr. Andreas Klöcker.  “Eine Schienentrasse ist dagegen durchlässig” so Dr. Klöcker weiter.  Zum Erhalt der ehemaligen Strecke von Bocholt Richtung Coesfeld haben die Gesellschafter der WMB GmbH daher in einem ersten Schritt beim zuständigen Eisenbahnbundesamt (EBA) eine Eingabe eingereicht. Ziel ist es, dass die gewidmeten Flächen weiterhin als Bahntrasse erhalten bleiben. Dieses ist grundlegende Voraussetzung zur Wiederaufnahme des Personen- und Güterverkehrs. “Bocholts Bevölkerung altert und ab 2025 scheiden die Berufstätigen der sog. geburtenstarken Jahrgänge sukzessive aus dem aktiven Berufsleben aus. Hier müssen bereits heute mit einer Reaktivierung der Bahn die entscheidenden Weichen gestellt werden, um allen Bevölkerungsgruppen auch in den kommenden Jahrzehnten ein adäquates Verkehrsangebot zu bieten. Nur gute ÖPNV-Angebote schaffen die notwendigen Anreize, vom PKW auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen”, so Dr. Klöcker.


Bessere Zukunftsperspektiven für die ganze Region
Aus Sicht der WMB GmbH verbinden sich mit der Wiederaufnahme des Bahnbetriebs über Bocholt und Rhede hinaus auch gute bis sehr gute wirtschaftliche Perspektiven. Bocholt, Rhede, die Kreisstadt Borken und auch andere Kommunen an der Trasse verfügen heute über ein breites Spektrum von Industrie- und Gewerbeansiedlungen. Neben der Schaffung von Anreizen, Güter und Waren verstärkt vom LKW auf die Schiene zu verlagern, will die WMB GmbH auch für Ein- und Auspendler Angebote schaffen. Mit attraktiven Verbindungen zwischen den Orten im Münsterland aber auch ins Ruhrgebiet möchte man große Teile der Berufstätigen zum Umstieg auf die Bahn ermuntern.  Schon heute verkehren die Züge auf der elektrifizierten Strecke von Bocholt nach Düsseldorf und erfreuen sich steigender Beliebtheit. Die Kreisstadt Borken bietet Verbindungen nach Dorsten und Essen bis in das nördliche Ruhrgebiet. Die Lücke zu diesen Angeboten sollte geschlossen werden. Die Bahnverbindungen entscheiden nach Ansicht der WMB GmbH auch darüber, ob besonders junge Menschen, Familien, Fachkräfte und Unternehmen sich in den kommenden Jahren für Bocholt und Rhede entscheiden, um sich hier anzusiedeln bzw. langfristig sesshaft zu werden.

Weiterführende Infos: www.westmünsterlandbahn.de

Presse-Kontakt:
Carlos Gonçalves
Mail: c.goncalves@wmb-gmbh.de
Handy: 0157 3399 7241

Dr. Andreas Klöcker M.A.
Mail: dr.a.kloecker@wmb-gmbh.de
Handy: 0171 5353 327

Eröffnungs-Pressekonferenz 18.03.2022, Europahaus Bocholt
Die Firmengründer (von links) Antonius Mayland, Michael Nyenhuis, Dr. Andreas Klöcker M.A.,
Frank Büning, Hermann Altenbeck (es fehlen: Christof Giesers und Carlos Gonçalves)